Im Ordnungwidrigkeitenverfahren sind wegen § 17 Abs. 3 S. 2 Hs. 1 des Gesetzes über Ordnungwidrigkeiten (OWiG) Feststellungen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen eines Betroffenen erforderlich, wenn Geldbußen von mehr als 250,- € verhängt werden (ständige Rechtsprechung des Senats: Oberlandesgerichts (OLG) Braunschweig, Beschlüsse vom 14.05.2009 – Ss (OWi) 46/09 –; vom 23.02.2012 – Ss (OWi) 20/12 –; vom 05.03.2013 – Ss (OWi) 30/13 –; vom 18.06.2013 – Ss (OWi) 98/13 –; vom 11.07.2013 – 1 Ss (OWi) 92/13 –; vom 16.12.2013 – 1 Ss (OWi) 153/13 –; vom 30.04.2014 – 1 Ss (OWi) 37/14 –; OLG Celle, Beschluss vom 16.07.2008 – 311 SsBs 43/08 –; OLG Köln, Beschluss vom 18.08.2005 – 81 Ss-OWi 31/05 –).
Die beispielsweise pauschale Feststellung, der Betroffene sei „als Kraftfahrer tätig“, genügt nicht, weil für das Rechtsbeschwerdegericht nicht erkennbar ist, in welcher Höhe der Betroffene Zahlungen erhält.
Selbst wenn ein Betroffener keine Angaben zu seinen Einkommensverhältnissen macht, entbindet das das Gericht nicht von der Amtspflicht, die notwendigen Feststellungen – beispielsweise durch Vernehmung des Arbeitgebers – zu treffen, wenn sie gemäß § 17 Abs. 3 S. 2 OWiG von Bedeutung sein können (OLG Braunschweig, Beschlüsse vom 28.02.2012 – Ss (OWi) 34/12 –; vom 05.03.2013 – Ss (OWi) 30/13 –; vom 18.06.2013 – Ss (OWi) 98/13 –; vom 11.07.2013 – 1 Ss (OWi) 92/13 –).
Darauf hat der Senat für Bußgeldsachen des OLG Braunschweig mit Beschluss vom 27.05.2014 – 1 Ss (OWi) 26/14 – (erneut) hingewiesen.
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